Geleitboot / Fregatte "Augsburg"


Foto der Fregatte Augsburg Geleitboot / Fregatte "Augsburg" F-222


Für das dritte Geleitboot des Typs 55 fand am 29. 10. 1958 in Hamburg die Kiellegung statt.
Am 15. August 1959 lief bei der Werft H.C. Stülken und Sohn in Hamburg das Geleitboot Augsburg für die deutsche Bundesmarine vom Stapel. Beim Stapellauf hielt der Oberbürgermeister von Augsburg, Dr. Klaus Müller, die Taufrede und seine Gattin, Frau Anny Müller, taufte das Schiff auf den Namen " Augsburg ".
Mit der Indienststellung am 7. April 1962 wurde das Geleitboot dem 2. Geleitgeschwader in Cuxhaven zugeteilt.
Schwesterschiffe: Köln, Emden, Karlsruhe, Lübeck, Braunschweig.

Die "Augsburg" war das dritte nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland gebaute Geleitboot. Da sie im wesentlichen für den Einsatz in der Ostsee konzipiert ist, lag bei der Köln-Klasse das Schwergewicht auf Geschwindigkeit und einer schlagkräftigen Flak-Bewaffnung und weniger auf Fahrbereich und Seetüchtigkeit. Die Fregatten der Köln-Klasse hatten ein niedriges Glattdeck und hohe Aufbauten. Die aus Frankreich stammenden automatischen 100-mm-Geschütze sind in je einem Turm auf der Back und dem Achterschiff aufgestellt. Zwillingsgeschütze vom Kaliber 40 mm stehen in Position B und E und je ein 40-mm-Geschütz in Einzellafette beiderseits der achteren Aufbauten. Die beiden Bofors-U-Abwehr-Raketenwerfer stehen nebeneinander zwischen dem vorderen 40-mm-Geschütz und der offenen Brücke. Zu beiden Seiten der Brücke befinden sich unverkennbare Luftansaughutzen für die Gasturbinen, der große Schornstein mit seiner auffallend erweiterten Kappe und seitlich angebrachten Sende- und Empfangsantennen machten die Klasse leicht erkennbar. Die CODAG-Maschinenanlage bestand aus zwei Dieselmotoren und einer Gasturbine, die auf beide Wellen gekuppelt war, sowie Verstellpropellern.
Die "Augsburg" hat während ihrer Dienstzeit an vielen Manövern und Übungen im Nord- Ostseeraum, Atlantik, Mittelmeer und an vielen Auslandsfahrten teilgenommen.

Hier ein paar Ereignisse der Augsburg während ihrer Dienstzeit

10.08.1965
Bei der 75-Jahr-Feier der Übernahme Helgolands durch das deutsche Kaiserreich am 18.8.1965 nahm die "Augsburg" an den Feierlichkeiten teil.

12.01.1967
Die "Augsburg" wurde zwecks Umbau außer Dienst genommen.

07.01.1969
Indienststellung nach Umbau.

16.05.1969
Zusammen mit der Fregatte Braunschweig und dem Zerstörer Bayern nahm die Augsburg an der Flottenparade in Portsmouth zum 20jährigen Bestehen der Nato vor der Königin Elisabeth von Großbritannien und Nordirland und dem Herzog von Edinburgh teil.

08.06.1973
Beim Staatsbesuch von König Olaf V. von Norwegen ist die "Augsburg" bei der offiziellen Verabschiedung in Kiel Flottenflagschiff.

09.05.1975
In der Nacht vom 09.05. im Skagerrak Kollision mit dem polnischen Schiff "Profesor Bohdanowicz", schwere Schäden, vier Verletzte. Notreparatur am 10. und 11. Mai 1975 in Grimstad / Norwegen.

01.10.1975
Instandsetzung vom 1. Oktober 1975 bis 11. Oktober 1976.

18.01.1982
Erneut Kollision mit dem britischen Flottenversorger "Tidespring" im Verlauf eines Manövers.

01.10.1985
Im Stützpunkt Wilhelmshaven, an der Pier liegend, von einem einlaufendem sowjetischen Schlepper gerammt, etwa 630000,- DM Schaden.

08/09.1986
Nach einem Nato-Manöver - Werftliegezeit in der Lloydwerft Bremerhaven. Alle Maschinen werden überholt. Ein Grossteil der Aufbauten werden in Stand gesetzt. (Neue Decks eingeschweisst, vor allem im anfälligen Mittelteil). Das Unterwasserschiff komplett gestrahlt, und eine Menge neuer Elektronik (Fernschreiber, Funkgeräte) werden eingebaut . Das Ganze hat Gerüchten nach ca 30 Mio. DM gekostet. Im Januar sollte es dann für 3 Monate nach Westafrika auf Manöver gehen.
Nach der Werfterprobungsfahrt sah Anfangs alles auch noch recht gut aus, doch am Wochenende vor dem Auslaufen kam von ganz oben die Nachricht, dass nach Rücksprache mit der Werft die "Augsburg" nicht mehr Atlantiktauglich wäre, stattdessen Teilnahme am Manöver DESEX 1/87.

01.10.1987
Außer Fahrbereitschaft.

30.03.1988
Außer Dienst gestellt und Auflieger im Marinearsenal Wilhelmshaven. Zum Verkauf ausgeschrieben und über die VEBEG zum Abbruch verkauft.
Das Schiff hatte in fast 29 Jahren 350.000 Seemeilen auf den Weltmeeren zurückgelegt, etwa 4.000 Marinesoldaten hatten auf ihm Dienst getan.

17.11.1989
Die "Augsburg" wird nach Hamburg geschleppt und dort im Dezember abgewrackt.

Quelle der Fotos: http://www.marineverein-augsburg.de/bildergalerie.html

Vom 3. bis 12. April 1992 fand im Augsburger Rathaus eine Ausstellung des Marinevereins Augsburg statt. Dort zeigte der Marineverein an Wandtafeln die 16 Schiffe in Bildern und Daten, welche seit 1896 den Namen Augsburg trugen und tragen.